Im Sinne einer professionellen Arbeitsweise ist es für uns eine bewusste Entscheidung in Halle – außerhalb der üblichen Kunstzentren – die lange, aber oft übersehene Geschichte als bedeutender Textilstandort dieser Stadt und seines Umlandes aufzugreifen und auch neu zu denken. Halles Textilgeschichte ist bis heute geprägt von vielen handwerklicher Tradition und den Studierenden und Absolventinnen der Kunsthochschule, aber auch von den Brüchen und Umbrüchen gesellschaftlich-wirtschaftlicher Transformationen. Für unsere Arbeit stehen Textilien immer im Zentrum. Sie können weit mehr als nur kleiden, wärmen oder schmücken: für uns erzählen sie Geschichten – von Arbeit, von Körpern, von Identität. Wir begreifen Textilen als ein Medium, das vielschichtig ist, politisch und historisch immer aufgeladen war und ist, aber auch greifbar und lebendig und auch Alltag. Mit dem HITR e.V. haben wir einen Raum geschaffen um diese verschiedenen Perspektiven aufzugreifen und auch oft vernachlässigten Stimmen wie denen der Textil- und Bekleidungsarbeiterinnen ihre einzubinden.

Als meist studierte Textil-, Design-, Kunst- und Kulturexpertinnen bietet das gemeinsame Arbeiten in den HITR- Räumen die Grundlage für professionelle Ergebnisse. Wir arbeiten unbedingt immer im Austausch miteinander, im Austausch mit der Arbeitswelt und in Kooperation mit lokalen Hochschulen, Institutionen und Unternehmen. Es geht uns darum generationsübergreifend zu lernen, zu experimentieren und gesellschaftliche Fragen aktiv zu verhandeln. Wir alle sind inspiriert von einem gemeinsamen Thema und einer produktiven Arbeitsweise.